Blauschwarzer Eisvogel (Limenitis reducta)
September 12, 2013 at 11:32
Sigrid Dauth in Artenportrait, Blauschwarzer Eisvogel, Edelfalter, Eisvögel, Lepidoptera, Limenitidinae, Limenitis reducta, Rhopalocera, Schmetterlinge, Southern White Admiral, Tagfalter

© arik37 (Arik Siegel)Deutscher Name: Blauschwarzer Eisvogel

Englischer Name: Southern White Admiral

Wissenschaftlicher Name: Limenitis reducta

Schmetterlinge: Lepidoptera

Familie: Edelfalter (Nympalidae)

Unterfamilie: Eisvögel (Limenitidinae)

Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 44 bis 50 mm.

Kennzeichen: Die Flügeloberseite zeigt mit der dunkelbraunen fast schwarzen Einfärbung und mit einem Band aus weißen Flecken eine ähnliche Farbe und Zeichnung wie beim Kleinen Eisvogel. Doch der sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen zusätzliche Blauschimmer, ist ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zum Kleinen Eisvogel. Ebenso wie der weiße Fleck in der Nähe des Vorderrandes auf dem Körper zugewandten Teil des Vorderflügel. Die Unterseite der Hinterflügel ist rot-orange und weiß gefärbt. Ausserdem weist die äußere rötliche Binde auf den Hinterflügeln nur eine Reihe aus aufeinanderfolgenden schwarzen Punkten auf.  

Vorkommen: In Deutschland ist er nur selten zu beobachten und dann nur in den wärmeren Regionen im südlichen Westen wie z.B, auf der Schwäbischen Alb. Im Mittelmeerraum hingegen ist er gebietsweise häufig zu finden. Seine Lebensräume sind vorwiegend in warmen und sonnendurchfluteten Waldrandgebieten und auf Trockenwiesen mit Buschbepflanzung.

Futterpflanzen der Raupen: In Deutschland ausschliesslich die Rote Heckenkirsche (Lanicera xylosteum) in den anderen Gebieten auch weitere Heckenkirschen-Arten.

Informatives: In Deutschland steht er auf der Roten Liste und ist vom Aussterben gefährdet. Er erscheint bei uns jährlich nur in einer Generation, in den anderen Vorkommensgebieten manchmal auch in einer zweiten und fliegt von Mitte Juni bis Mitte August. Dort wo die zweite Generation auftritt, kann man ihn dann auch noch im September fliegen sehen. In seinen Flugpausen lässt er sich an feuchten Stellen und auf Kot von Tieren nieder oder er saugt an den süsslichen Ausscheidungen von Blattläusen. Das Weibchen legt die Eier, die mit Borsten überzogen sind, einzeln auf den Blättern der Futterpflanzen ab. Die knapp bis auf 30 mm heranwachsenden Raupen sind grün-bräunlich gefärbt, die Köpfe sind ganz in braun gehalten und verfügen auf dem Rücken über auffällige Dornen in brauner Farbe, die im kontrast zu der weißgefärbten Seitenlinie stehen. Wie die Raupen des Kleinen Eisvogels, erstellen sich die heranwachsenden Raupen des Blauschwarzen Eisvogels ihr Überwinterungsquartier auf folgende Weise. Die Raupen beginnen an der Spitze des Blattes und fressen sich durch das Blatt. Dabei lassen sie die mittlere Rippe des Blattes unversehrt, auf der sie dann ausruhen. In diesen Ruhepausen spinnen die Raupen ausgeschiedenen Kot als Verlängerungen an die Blattrippe. Erst am Ende des Sommers bauen sie aus den Resten des Blattes, an dem sie zuletzt gefressen haben, ein knapp 1cm großes Gebilde, das in seiner Form an eine Tüte erinnert. In diesem sogenannten "Hibernarium" wird der Winter überdauert. Im Frühling halten sich die jungen Raupen bevorzugt auf Sträuchern in sonnigen Lagen auf und fressen dort an den Blattknospen. Die Verpuppung erfolgt Ende Mai auf der Unterseite von Blättern. 

© arik37 (Arik Siegel)© arik37 (Arik Siegel)© arik37 (Arik Siegel). Jungraupe© arik37 (Arik Siegel). Raupe© arik37 (Arik Siegel). Puppe

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