Nach der Vorstellung der Schmetterlingsgruppe der Tagfalter (Rhopalocera) in meinem vorherigen Beitrag folgen nun einige Informationen zur anderen wichtigen Gruppe, zu den Nachtfaltern (Heterocera).
Zur Gruppe der Nachtfalter (Heterocera) zählen u.a. die Familie der Bärenspinner (Arctiidae), der Pfauenspinner (Saturniidae), der Eulenfalter (Noctuidae), der Schwärmer (Sphingidae), der Spanner (Geometridae), der Wickler (Tortricidae), der Widderchen (Zygaenidae) und die Familie der Zünsler (Pyralidae).
Die Nachtfalter (Heterocera), von denen ca. 3300 Arten bisher in Deutschland bestimmt wurden, sind wesentlich weniger bekannt als die Tagfalter (Rhopalocera). Das liegt daran, dass diese, wie der Name schon sagt, meistens in der Nacht fliegen und deshalb auch nicht so oft wahrgenommen werden. Auch die eher unauffällige und unscheinbare Färbung, die für eine gute Tarnung tagsüber sorgt, trägt dazu bei.
Doch Vorsicht, auch wenn einige der Schmetterlingsfamilien den Nachtfaltern zugeordnet werden, sind diese keineswegs nur ausschließlich in der Nacht aktiv. So sind die Widderchen (Zygaenidae), Bärenspinner (Arctiidae), Schwärmer (Sphingidae) und die Spanner (Geometridae) tagaktive Falter, d.h. sie fliegen tagsüber. Auch bei der Färbung gibt es Ausnahmen. So zeigen einige der Familien eine sehr auffällige Färbung.
Dennoch kann man die Nachtfalter sehr gut von den Tagfaltern unterscheiden. In der Ruheposition halten die Nachtfalter ihre Flügel sehr oft wie ein Dach über dem Körper zusammengelegt oder flach an den Körper gedrückt. Ganz anders als die Tagfalter, die ihre Flügel nach oben stellen. Und auch in der Fühlerform gibt es ganz deutliche Unterschiede. Die Fühler der Nachtfalter sind eher feder- oder kammartig, aber niemals keulenartig am Ende, wie bei den Tagfaltern. Auch ist die Körperform der Nachtfalter im Gegensatz zu den Tagfaltern eher gedrungen.